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Aus den alten Rechnungsbüchern sei – hier in der alten Sprache- beispielhaft die Rechnung des Brudermeisters Johannes Kehnder für das Jahr 1791 wiedergegeben. Sie gewährt einen Einblick in die Aktivitäten der Bruderschaft der damaligen Zeit:

1791 ausgab der Bruderschaft Sebastian,

Johannes Kehnder Brudermeister 7 rthl. 6 st.

an Hendricus Claßen wegen Einladen der Spielleut
zu  Weckberg (Wegberg)
von vorigen Jahr 1 st.

Sebastianus dag an die Spielleut bezahlt 3 rthl.

fogel Schieß zwey mal einladen 22 st.

fogel schießen zwey tag an den Tambour 5 1/2 rthl.

bezahlt mit dem Mietgeld 1 rthl. 2 1/2 st.

der Tambour bey petter Wwe. Möllen verzehret 14 st.

wegen Einladen dem Tambour 6 st.

vor zweymal einladen kermes und gothardis tag 1 rthl.

an die bilt - dräger 1 rthl. 2 st.

an das fendel (Fahne) kaufen 7 1/2 st.

von vorigen Jahr 5 st.

Maifogel schießen Tambour 1 rthl.

an Repperation der Bursch Sebsatiani 5 st.

an Herren Pastor vür Meß und predigt 2 rthl.

(rthl.= Reichstaler,  st. = Stüber)

Für die Zeit von 1782 bis 1886 nennen uns die beiden Rechnungsbücher in einer fast lückenlosen Reihe die Namen der beiden Brudermeister, die die Bruderschaft in dieser Zeit führten. Dem „regierenden Brudermeister" stand stets ein 2. Brudermeister zur Seite. Nur der 2. Brudermeister wurde jährlich am Sebastianus-Tag, dem 20.Januar, neu gewählt. Er sammelte während eines Amtsjahres die für die Leitung der Bruderschaft notwendigen Erfahrungen und rückte dann – zu Beginn des 2. Jahres – automatisch in das Amt des regierenden Brudermeisters auf. Als regierender Brudermeister stand er der Bruderschaft nur ein Jahr vor. Eine Wiederwahl war ausgeschlossen. So zeigte die Sebastianus-Schützenbruderschaft Vorst schon vor 200 Jahren demokratische Formen.