Start Seulenmedaillie

postheadericon Die Seulenmedaille

Die Medaille wird von der Stadt Tönisvorst an verdiente Bürgerinnen und Bürger durch den Bürgermeister verliehen.

Sie ist in 999 Feinsilber und 999 Feinsilber vergoldet in limitierter Auflage hergestellt. Ihr Durchmesse beträgt 35 Millimeter, das Gewicht liegt bei rund 15 Gramm.

In unserer Bruderschaft sind bis heute vier Schützenbrüder für Ihr Engagement für Heimat- und Brauchtumspflege mit dieser Seulenedaille geehrt und ausgezeichnet worden:

 

              07.12.2022 Heinz-Josef Köhler

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                                     v.l.n.r. Heinrich Stieger, Marlies Köhler, Bürgermeister Uwe Leuchtenberg,
                                                 Heinz-Josef Köhler, stellv. Bürgermeisterin Christiane Tille-Gander.

 

               24.01.2016 Herbert Kohnen

Seulenmedallie Kohnen 2016v.l.n.r. stellv. Bürgermeisterin Christiane Tille-Gander; Bürgermeister Thomas Goßen,
Herbert Kohnen und Ehefrau Dorothee Kohnen.

 

     29.01.2012 Uli Loyen

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Uli Loyen mit Ehefrau Ulla, Bürgermeister Thomas Gossen, Familie
und Schützenbrüdern bei der Ehrung

 

     27.03.2004 Johannes Caspers
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Lissy Caspers, Brudermeister Uli Loyen, Ehrenvorsitzender Johannes Caspers
und Bürgermeister Albert Schwarz

 

Wer waren Franz und Gerhard Seulen....?

Fast jeder kennt die Seulenstraße in Vorst. Was kaum einer weiß: Schon vor der kommunalen Neugliederung von 1970 wurden Vorst und St. Tönis gemeinsam verwaltet. Von 1823 bis 1851 und später nochmals von 1863 bis 1865 führte Bürgermeister Gerhard Seulen, Major a.D. (1796 – 1865) gleichermaßen die Geschicke von Vorst und St. Tönis vom Koitzhof (Seulenhof) in der Huverheide (heute Familie Lothar Schumacher) aus. Durchgehend stand er von 1823 bis 1865 der Gemeinde St. Tönis vor. Auch wenn Gerhard Seulen zugleich Kreisdeputierter des Kreises Kempen und Abgeordneter des Allgemeinen Landtages in Berlin war: Das Bürgermeisteramt galt als sein „Lieblingsacker".

Gerne bezeichnete man ihn als „Schrecken der Übeltäter". Seulen war Bürgermeister zu einer Zeit, als das Schwungrad der Industrialisierung ans laufen kam. Damals gehörte der linke Niederrhein zu Preußen. Zweidrittel der Bevölkerung arbeiteten als Seidenweber im nahen Krefeld. Bürgermeister Gerhard Seulen soll mit großer Umsicht und einem wachen Auge auf das allgemeine Wohl gewirkt haben. Als es Mitte des 19 Jahrhunderts zu einer Krise in der Textilwirtschaft aufgrund von Mechanisierung und Absatzproblemen kam, geriet St. Tönis in eine Notlage. In diese Zeit fällt die Gründung eines Unterstützungsvereins, um „die arbeitende Klasse vor Arbeits- und Brotlosigkeit zu bewahren!". Man gab allen Arbeitslosen durch die Fertigstellung von „Wasser- und Wegebauten" die Gelegenheit, sich Geld zu verdienen. bezahlt wurden die "Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen" aus öffentlichen Mitteln.

Die Familie Seulen blieb beiden Orten erhalten, übernahmen doch die beiden Söhnen Jakob und Franz die jeweilige Stelle des Bürgermeisters in St. Tönis und Vorst. Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Seulenhof an das Wirken des Bürgermeisters Gerhard Seulen. Und das Denkmal an der Hückelsmay. Denn das soll vor allem auf seine Initiative hin errichtet worden sein.

Franz Seulen, am 30. Januar 1831 in Vorst geboren, übernahm 1866 das Bürgermeisteramt in Vorst. Zuvor war der 35-jährige Sohn des Gutsbesitzers Gerhard Seulen recht weit gereist. In Kempen und Emmerich hatte er das Gymnasium besucht. Anschließend zog es ihn nach Münster. Hier besuchte Franz Seulen die königliche Akademie. Nachdem er ein Jahr lang Freiwilliger bei der 4. Kompanie des 28. Infanterie-Regiments in Aachen war. absolvierte er die Ausbildung zum Geometer. 1859 machte er sein Examen und ließ sich nach seiner Vereidigung in Xanten nieder. Später war er als so genannter Supernumerar bei der königlichen Kataster –Inspektion zu Düsseldorf beschäftigt, bis er als kommissarischer Bürgermeister am 31. Januar 1866 nach Vorst berufen wurde. 36 Jahre lang, bis 1903, stand er an der Spitze der Gemeinde.

Als er in Vorst zum Bürgermeister ernannt wurde, wohnten hier rund 5000 Vorster in insgesamt 929 Familien. Zwei Seidenfabriken und 1200 Webstühle waren im Ort angesiedelt. Darüber hinaus gab es 32 Wirte, 68 Kleinhändler, neun Brauereien und Brennereien und je eine Dampf- und Windmühle. In die Zeit von Franz Seulen fiel der Anschluss an die Eisenbahn, verfügte Vorst ab 1871 über einen eigenen Bahnhof an der Strecke von Süchteln über Vorst und St. Tönis nach Krefeld. Im Oktober 1903 wurde er mit einer großen Abschlussfeier verabschiedet.

(Quelle Stadt Tönisvorst)