Schützenkönige
„Der Titel mir zwar gebührt, doch wird mein Befehl nicht angehört"
Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft nennt eine wertvolle Königskette ihr eigen, das älteste und zugleich kostbarste Dokument eines jahrhundertealten Geschichte!
Ein etwa 300 Jahre altes silbernes Vöglein schmückt die Vorderseite des schweren Gehänges, auf dessen silbernen Plaketten sich beginnend mit dem Jahre 1661 zahlreiche Schützenkönige verewigt haben. Hier finden wir neben ihren Namen ihre Berufe, Sprüche und ihre Weisheiten. Johann Sibert von Wyenhorst zur Donk (1663) zeigte sein stolzes Wappen mit drei Vögeln und einem Hund. Mathias Buschert (1732) beklagte sich wie folgt: „Der Titel mir zwar gebührt, doch wird mein Befehl nicht angehört". Offen bleibt, ob es das Verhalten seiner Schützenbrüder rügte oder nur geringe Macht seines einjährigen Königtums ansprach. J.M.J. Von Hertmanni (1734), der damaligen Herr auf Haus Brempt, enthüllte sein prunkvolles Wappen mit einem springenden Hirsch und drei Sternen und fügte hinzu: „ Ich gehe aus auf meine Weid, ich weiß nicht, ob ich wieder komm auf mein Gestreit". Andere Schützenkönige hinterließen ein mit ihren Berufen in Verbindung stehendes Bildnis, z.B. Landmann mit Pflug, Bäcker in der Backstube, Händler mit Kiepe. Wilhelm Thommessen (1811) hoffte angesichts der Leiden in der Zeit der franz. Besatzung „ Auf bessere Zeiten, Vivat Vorst". Peter Heinrich Schummers (1814) bestätigte später: „Die Zeit des Elends hat sich geändert". Johannes Küppers (1818) lobte sich als den besten Schützen: „ist ein Held, hat kein Schuss gefehlt".
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